Sonntag, Mai 19, 1991

Reuss 1991

Admiral: Hugo II

Freitag, 16.Mai
Die tapferen Teilnehmer dieser winterlichen Pfingstfahrt versammelten sich in Rebeckas & Hugos Villa Kunterbunt. Ein herzliches Wiedersehen. Neues Mitglied: Neonboy Helmut. Anlässlich der Neueröffnung der Luzerner Spaghetti-Factory wurden wir alle von Killy zum Essen eingeladen, das wir allerdings selber bezahlten. Zelten wollte danach eigentlich niemand. Einige zogen sich um Mitternacht in den „Bären“ in Rotenburg zurück, die Übrigen wurden beim Admiral untergebracht. Der kleinwüchsige Franz erhielt das obere Kajütenbett. Zum „Gute-Nacht-Trunk“ wurde noch eine Flasche Williams geleert.

Samstag, 17.Mai
Frühstück im „Bären“. „Es ist heute doppelt so warm wie gestern“, verkündete derAdmiral, „7°C, yipee“. Da aber die Versuchung Luzern im Boot zu durchfahren gross war, entschied sich die Hälfte der Mannschaft dies zu tun. Mittagessen im Restaurant „Tell“ am Fluss in Gisikon. Um 14 Uhr zeigte sich für kurze Zeit zum ersten Mal seit 6 Wochen die Sonne. Wir eilten hinaus und sprangen in die Boote. Einen halben Meter vom Ufer entfernt kenterte die Verfasserin. Die grüne Brille ging dabei verloren. Der edelmutige Marc zog sie nicht heraus, sondern blieb am trockenen Ufer. Wie die Etappe Gisikon-Ottenbach verlief, wird uns nun vom Admiral geschildert: In meinem wackeligen Boot war ich absolut nicht mehr Herr der Lage. Voraus Benno & Eva, schon fast ausserhalb der Sichtweite. In der Mitte der Admiral, Adi, Rebecka & Christiane. Wir liessen uns nur treiben. Hugo I, Flori & Karin schliessen auf und überholen uns. Wie gesagt, der Admiral absolut nicht Herr der Lage. Bei der Brücke in Sins, begossen von einem Gewitterregen, erfolgt das Landungsmanöver der „Mitte“. Ich bin der Last der Verantwortung nicht mehr mächtig und falle in’s Wasser. Ein freundlicher Schweizer fährt uns nach Gisikon zum Auto-PickUp, da wir das Paddeln nicht mehr lustig fanden. Dass Adi’s Auto nicht mehr ansprang (Batterie) ist nur ein Detail am Rande. Den Rest der Strecke im Auto. Auf der Brücke in Ottenbach überraschten wir unsere Kameraden, die uns eigentlich unten im Wasser erwarteten. Abendessen im „Engel“ (Genossenschaftsbeiz), wo der Admiral mit Gattin, Marc & Eva ein höllisches, indisches Mahl einnahmen. Die Anderen genossen es auch und so fand der Tag ein gutes Ende. Der Zeltplatz ist empfehlenswert, wenn man NA Wähler und Pro Tell Mitglied ist!

Sonntag, 18.Mai
Frühstück im „Engel“. Flori & Karin tauchen neufrisiert auf. Die Gekenterten von gestern streiten sich um den zweien Platz in Adi’s Boot. Dem weiblichen Geschlecht wird ausnahmsweise der Vorrang gegeben. Es wird eine sehr schöne Fahrt ohne Zwischenfälle. Mit Ausnahme: Benno & Eva gingen auf schlammigen Grund. Benno steigt aus und verliert seine Sandale im Schlamm. Christian vollbrachte eine Heldentat und zog sie wieder raus. Im Naturreservat Rottenschwil, bevölkert von exotischen Vögeln und mit Lilien bewachsen, mussten wir uns ein bisschen in die Riemen legen. Danach ging’s los: die Wasserfälle von Bremgarten rauschen in der Ferne und wir geraten in’s Schwitzen. Rechtzeitig steigen wir aus um die weissen Wassermassen zu beschauen. Karin & Kim zögern lange, aber ihre mutigen Männer beharren darauf. Marc & Hugo I bilden die Vorhut, gefolgt von Flori & Karin, Adi & Kim. Als Letzte entscheidet sich die Admiralsfrau den Stier bei den Hörnern zu packen. Ihr Gatte steht mit wild klopfendem Herzen oben auf der Brücke. Als Rebecka im ungestümen Strom etwas von der Ideallinie abkam (war in Gedanken bei ihrer Tochter), war er Nahe an einem Herzstillstand. Bei der Reussfähre in Fahr nehmen wir das Mittagessen ein. Danach erreichten wir den Zeltplatz in Sulz ohne grosse Anstrengung. Paddelpyramide und Behausungen wurden aufgestellt. Stadtbesichtigung in Bremgarten mit anschliessendem Pizzaessen im Restaurant „Rathaus“. In Schweden sagt man, dass ein Witz das Leben verlängert. Wenn das stimmt, bin ich jetzt unsterblich!

Montag, 19.Mai
Herrlicher Tag, keine Sekunde zu früh! Alle fuhren heute die letzte Etappe, ausser Killy & Christiane (waren lange getrennt und haben nun wohl was anderes zu tun).
Einziges Missgeschick dieser Fahrt: Rebecka schlägt mit ihrem Paddel Hugo I eins auf die Nase. Grosses Blutbad! Flori’s Dienste sind gefragt. Am Ufer halten wir noch ein wunderbares Picknick vor dem Abschied. Tschüss, bis nächstes Jahr.