Montag, Mai 19, 1997

Thaya 1997



Thaya 97

Admiral: Matthias

Freitag, 16.Mai
So sind wir wieder alle beisammen. Wir vermissen: Benno, Eva, Sissy, Rebecka (Babysitter), Silvio (Theaterprobe), Killy & Christiane (brauchen Zeit für einander).
Neue Mitglieder: Gerda & Maisha, nicht zu vergessen: Manfred. Männer und Österreicher sind in diesem Jahr also in der Überzahl, halb so schlimm! Treffpunkt im „Schmankerl“, gerade gegenüber vom Schloss. Wie schön ist es doch sich nach einem Jahr wieder zu sehen! Nichts hat sich geändert, alle sehen gleich jung und munter aus. Wir zelten an einem kleinen See. Der schöne Platz (eigentlich kein Camping) wurde uns netterweise von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Als Einziger nimmt Flori die Gelegenheit wahr und badet im See.

Samstag, 17.Mai
Üppiges Frühstück im „Schmankerl“. Einbooten in Waidhofen. Das Wetter ist fantastisch. Die Thaya, welch ein schöner Name. Mir kommt da der Namen einer Göttin aus uralten Zeiten in den Sinn. Die Thaya ist lauwarm, träge, trüb und sehr lieblich. Wahrscheinlich war sie einst viel lebendiger. Die etwa 15 Wehre sorgten für Aufregung und gute Stimmung, bei mir vor allem für Herzklopfen. Rugi kentert 1 mal. Eine Hauptrolle in der heutigen Paddelfahrt spielt Maisha. Sie residiert auf einer Holzplatte zwischen ihren Herren Christian & Franz. Bei einem recht steilen Wehr springt sie ab, beim Nächsten sitzt sie wie angegossen auf ihrem „Thron“. Die Umgebung ist sehr schön, meist menschenleer. Zur Mittagspause machen wir Feuer und grillieren Käsekreiner u.a. Die 2.Etappe ist ebenfalls wunderbar. Die Thaya wird allmählich schmäler und an manchen Stellen auch lebhaft. Nach der grossen Mühle beginnen sich einige Teilnehmer nach dem Ziel zu sehnen, die Fahrt zieht sich in die Länge. Gelenke beginnen zu schmerzen. Einige befürchten wir hätten das Ziel bereits verpasst und seien bereits in Tschechien eingedrungen. Da endlich ist die Brücke und darauf Gerda. Es ist schon 18 Uhr. Die Zelte stellen wir heute am Fluss in Karlstein auf. Einem schönen Ort, gekrönt von der Burg Karlstein. Stellt euch vor, hier waren schon andere Schweden vor mir da, während des 30 jährigen Krieges im 17.Jh. Vergebens hatten sie versucht die Burg einzunehmen. Wir ruhen am Fuss des Schlossberges, neben Fluss und Tennisplatz. Erst spät treffen wir dort ein. Die Serviertochter vom „zum goldenen Kreuz“ glaubt uns verschollen und kommt uns deshalb persönlich abholen. Hugo, der heuer 70 wurde, lädt uns alle ein. Es ist erstaunlich preiswert hier, Wienerschnitzel für 75 Schilling. Hugo erzählt uns den traditionellen Eichhörnchen Witz, aber Helli will mit seinem Wasserkübel Witz nicht rausrücken. Es wird ein feucht-fröhlicher Abend.

Sonntag, 18.Mai
Frühstück im Restaurant „zum goldenen Kreuz“ bei den „Deix-Figuren“. Einbooten in Raabs, einem lieblichen Ort, ebenfalls mit einer schönen Burg. Die Wehre sind heute steiler und schäumender. Wir fahren durch eine verlassen-romantische Gegend mit z.T. steilen, bewaldeten Felsvorsprüngen. Die Thaya wird an manchen Stellen tiefer und schneller. Beim Kollmitz-Graben steigen wir aus und klettern zur Burg hoch. Wunderschöner Ausblick über den Fluss, der sich rund um den Burghügel schlängelt. Im Unterwasser eines E-Werks setzen wir wieder ein. Bei einem späteren Wehr bleibt Adi’s Paddel stecken und bricht. Kim verliert ebenfalls ihr Paddel, das dann von Christian aus dem steilen Wehr gerettet wird. In Ebenstein wartet Gerda auf uns. Hugo rutscht quer das letzte Wehr runter und Marc schafft es sogar rückwärts. Wir lassen die Boote unter der Brücke. Die heutige Nacht verbringen wir direkt am Fluss auf dem Camping von Drosendorf. Juhe es hat eine Dusche (10 Schilling). Abendessen, nach Sissys Empfehlung, auf der schönen Terrasse vom Gasthof „zum goldenen Lamm“. Sonnenuntergang um 20:15 Uhr. Welches wird der Pfingst-Witz 1997? Unten im Lokal am Campingplatz hält Hugo die traditionelle Rede. Rugi mit dem Rhein, wird zum nächsten Admiral gewählt. Manfred bedankt sich dafür, dass er so nett in den Paddler-Club aufgenommen wurde. Zum Dank überreicht er Kim einen kleinen Strauss mit 3 kostbaren Blumen. Sie muss sie giessen, bis sie in voller Pracht aufstehen.

Montag, 19.Mai
Heute ist es etwas bewölkt. Wir entscheiden uns für eine Besichtigungstour. Wir fahren zur Rosenburg, wo wir eine Flugschau mit Kaiseradler, Geier, Falken und Uhus anschauen. Sehr eindrücklich wie die grossen Vögel lieber zu ihren Herren zurückkehren als die Weite und Freiheit zu suchen, es wäre doch so einfach und nahe liegend. Helli, Gerda und Adi starten anschliessend auf eine Burg-Tour. Karin & Flori verabschieden sich. Sie haben Sehnsucht nach ihrem Kleinen. Wir anderen fahren nach Langenlois, ein vornehmes Weingebiet und geniessen eine Jause im „Franzi’s Heurigen Schank“!