Montag, Juni 01, 1998

Viamala 1998


Admiral: Rugi / Vizeadmiral: Marc

Freitag, 29.Mai
Trübes Wetter, aber heitere Stimmung beim grossen Wiedersehen auf dem TCS Campingplatz „Viamala“ in Thusis. Die Schweizer sind schlecht vertreten. Es fehlen: Eva & Benno, Killy & Christiane, Rebecka. Der einzige, der einen guten Grund hat ist Benno, er wurde gestern aus dem Spital entlassen (Knieoperation). Anwesend sind: Franz & Adi (mit Motorrädern), Manfred, Helli, Christian, Mathias, Flori & Karin, Barbara & Erwin, Marc & Kim, Rugi, Hugo II und ein neues Mitglied: Andy, mein Landsmann. Wir erwischen ein etwas ulkiges Restaurant, „zur alten Brauerei“. HugoII behauptet, es stinke wie ein Bahnhofsabort. Die Inhaber sehen aus wie Grufties, aber dafür haben wir einen Raum für uns und das Essen schmeckt richtig lecker.

Samstag, 30.Mai
Der Himmel strahlt uns blau entgegen, ein wunderschöner Morgen. Selfservice-Frühstück. Treffpunkt für Canyoning in der Trattoria „Bernina“. Ein hübscher Kerl (Jörg) empfängt uns und erklärt uns das Programm. Anschliessend packen wir uns ein, bis kurz vor dem „Mumienstadium“: Neoprenunterwäsche, grosser Anzug, Jacke, Handschuhe, Schuhe, Helm und Schwimmweste. Danach konnte ich nur mit Mühe atmen. Kurze Fahrt bis zur Einstiegstelle, die wir über eine steile Treppe erreichen. Als Erstes benetzen wir uns von Kopf bis Fuss. Das klare, blaue Gletscherwasser hat 8°C. Grosses Herzklopfen. Es braucht für Jeden eine grosse Überwindung, den 2m Sprung in’s Wasser zu wagen! Barbara, die auch sonst an Höhenangst leidet, zögert einige Augenblicke. Ein seltsames Gefühl war das, Schwimmen war nur mit Mühe möglich. Am Besten liess man sich Treiben, Füsse voran. Die wunderschön geformten Steine und Felsen ragen an beiden Seiten hinauf. Wir schwimmen im Schatten, oben der blaue Himmel. Nicht lange im Wasser, da hören wir ein
Rauschen vor uns, die erste kritische Stelle. Barbara und ich verzichten darauf durch diese Stromschnelle zu rutschen. Die Anderen schwimmen, flach liegend mit hohlem Kreuz und über der Brust verschränkten Armen, runter. Anschliessend verschwinden sie in einem Strudel für ca. 5sec. Es sieht wirklich furcht erregend aus. Bei Flori ist das Wasser bis in die Stirnhöhle vorgedrungen. Adi, der sonst nur dann schwimmt, wenn das Wasser 28°C warm ist, fand das Wasser recht kühl. Bei der zweiten grossen Mutprobe springen alle (ausser Barbara und mir) von einem 4m hohen Felsen Kopf voran in’s Wasser. Phillip, unser 2. Führer, macht einen „salto mortale“ beim Reinspringen. Karin, die ein Canyoning bereits hinter sich hat, springt sehr professionell rein. Hut ab. Auch Rugi benimmt sich vorbildlich, macht alles mit, springt in jedes Loch, obwohl die Schwimmweste modisch offen getragen wird. Franz bemerkt: „Über Wasser gewinnt das Leben an Bedeutung“! Mich persönlich überrascht es vor allem, dass ich meine Linsen noch habe. Einfach unglaublich, dass sie von den wirbelnden Wellen nicht fortgespült wurden. Sehr positiv hat mich Hugo II beeindruckt, ist er doch eher ängstlich, hier hat er alle Sprünge mitgemacht. Hut ab! Schade, dass seine Rebecka diese Heldentaten nicht gesehen hat. Sie wäre ausnahmsweise mächtig stolz auf ihn gewesen. Nach etwa 1,5h und 2km Viamala Schlucht, geht unser Canyoning zu Ende. Alle sind echt erschöpft. Zum Schluss mussten wir noch einen steilen Aufstieg zum Basiscamp erklimmen. Hier nehmen wir unser Mittagessen ein, es schmeckt wunderbar. Fahrt nach Flach, in der Nähe von Eglisau am Rhein. Der Zeltplatz ist idyllisch und duftet sehr gut. Da unsere Botaniker, HugoII & Rebecka, nicht bei uns sind, weiss ich leider nicht wie die duftenden Bäume heissen. Abendessen im malerischen Ellikon am Rhein. Killy & Christiane sind eingetroffen. Alle freuen sich darüber. Schlummertrunk am Campingplatz bis uns das Licht ausgeht.

Sonntag, 31.Mai
Wieder werden wir so früh, zu früh aufgeweckt. Frühstück am Camping. In Stein am Rhein trafen wir Rebecka mit Kindern und Hund. Einbooten dort. Jari fährt mit Franz im Zweierboot. Wunderschöne Landschaft, viele Schwäne schwimmen an uns vorbei. Manfred versucht einer Strömung auszuweichen. Dies gelingt ihm nicht, eine Eskimorolle auch nicht. Das Ganze gilt als Kenterung! Die Etappe ist lang, ca. 19km bis Schaffhausen. Dort sind die Autos von Christiane, Marc und Annika vorgefahren. Jause und Lagerfeuer in Rheinau. Herrliche Fahrt zurück nach Flach, wir lassen uns die meiste Zeit einfach treiben. Annika fährt jetzt mit Franz. Kaum haben alle ausgebootet, da brechen gewaltige Sturmböen über uns herein. Ein Baum bricht gerade in unmittelbarer Nähe. Alle flüchten in die Zelte. Abendessen in Rüdlingen, in einem netten Lokal. Unsere nächste Admiralin wird gewählt: Christiane mit der Donau. Adi ist heuer unser ältestes Mitglied. Er bedankt sich recht formell beim Admiral. Killy geht schlafen, in’s Auto!?!

Montag, 1.Juni
Nur Marc und Jari bringen noch den Ergeiz zum Paddeln auf. Die Mehrheit will den nahen Rheinfall besichtigen. Letzter Treffpunkt für den Abschied: Ellikon am Rhein.
Auf Wiedersehen bis nächstes Jahr.